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By versvs 5. April 2025 In Music

PSYCHO

🧠🖤 

Storytelling – PSYCHO (VÖ: 5. April 2025)

Er hat es wieder getan. Und diesmal spricht er direkt zu dir – nicht in englischer Maske, sondern nackt, roh, deutsch.

„PSYCHO“ ist kein klassisches Album. Es ist ein emotionales Tonexperiment, das unter die Haut geht, zwischen die Rippen kriecht und dort bleibt, wo andere nie hinkommen: im Innersten.

Tommy Warzecha erschafft auf 21 Tracks ein musikalisches Spiegelkabinett – verworren, ehrlich, nahbar und erschreckend klar zugleich.

Hier verschmelzen elektronische Beats mit Klanghölzern, KI-Stimmen mit menschlichem Zittern, Melodie mit Widerspruch.

Die Musik spricht – nein, schreit, flüstert, lallt, träumt. Und das alles auf Deutsch.

Tracks wie „Seelenspiel“„Klappe zu!“ oder „Raus aus meinem Kopf“ entwaffnen durch ihre Direktheit. Sie sind Skizzen aus einem Innenleben, das nicht geschont werden will.

Dazwischen: technoide Eskalationen, minimalistische Klangflächen, dystopische Wortkaskaden.

Das Album ist mutig – aber nicht prätentiös. Sperrig, aber süchtig machend.

Ein wilder Trip zwischen Sprachkunst und Soundästhetik, ein Seiltanz zwischen Genie und Wahnsinn – und doch perfekt ausbalanciert.

Die Beats sind mal tanzbar, mal zerbrechlich. Die Vocals: tief, echt, verzerrt, zerlegt.

Das Artwork bricht ebenfalls mit dem Gewohnten. Kein grelles Cover, kein klassisches Portrait. Stattdessen eine visuelle Reduktion auf das Wesentliche: dunkle, minimalistische Tiefe mit Platz für Interpretationen.

Wer glaubt, nach „Stimulation“ oder „Freakshow“ zu wissen, wohin die Reise geht, irrt. „PSYCHO“ ist nicht Teil einer Fortsetzung. Es ist eine Zwischenstation. Ein Ort, an dem man verweilt, bevor es weitergeht – oder ganz aufhört.

Und dann ist da noch ein verborgenes Juwel am Ende der Reise: „Wie es ist zu Leben“.

Ein fast hymnisches Stück über das Menschsein, die Verwirrung, das Aushalten – und das Weitermachen.