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Storytelling – „Stimulation“ (VÖ: 3. April 2025)
Ein neuer Vorhang, ein anderer Zirkus – und doch trägt alles Tommys Handschrift.
Eigentlich sollte „Stimulation“ der dritte Akt im elektronischen Theater sein, eine Fortsetzung des exzentrischen Zirkus, den Tommy mit klanglicher Raffinesse und dekonstruiertem Gesang längst zur Ikone gemacht hat. Doch wer Tommy Warzecha kennt, weiß: Erwartungen sind dazu da, um mit der Brechstange der Inspiration zerlegt zu werden.
„Stimulation“ ist anders. Radikal anders.
Das fängt beim Artwork an: Statt verspielt und bunt – reduziert und kühl. Ein schwarzer Hintergrund, durchzogen von einem einzigen, grünen Laserstrahl, der sich durch runde Kreise und Typografie schneidet wie eine präzise Vision durch ein kreatives Chaos. Fast könnte man denken, „The Robots“ melden sich zurück mit einer Lichtshow, doch die Täuschung ist nur der erste Trick in diesem neuen Zirkuszelt.
Musikalisch schlägt das Album eine wilde Hakenlinie: 21 Tracks, mal waghalsig, dann wieder technoid unterkühlt, zwischen Eruption und Eleganz. Die Songs tanzen wie Jongleure auf dem Seil – zwischen minimalistisch zerfaserter Elektronik, EDM-Brettern, scharfem Bass und emotionalen Ausbrüchen.
Tracks wie „Wo ist mein Verstand?“ oder „Das Geschehen“ lassen Gänsehaut zurück – letzterer klingt wie ein innerer Alarmzustand, ein akustischer Flashback an atomare Bedrohung. Und dann ist da „Unendlich viele Sterne“, hymnisch, nahezu sakral, ein Echo von Hoffnung, das im Nachhall glitzert.
Auch Trust Shadow ist wieder Teil dieses Erlebnisses – und liefert drei düstere Meisterstücke mit:
🕯️ „Tanz mit dem Teufel“ – ein klanglicher Tanz auf dem Vulkan,
🏎️ „Rennwagen“ – schneller, härter, pulsierender Bass auf Asphalt,
🔥 „Asche zu Asche“ – zerfallen, poetisch, zerstörerisch schön.
„Stimulation“ ist kein Album für den schnellen Kick. Es ist ein Konzeptkunstwerk, das das Zirkusmotiv dekonstruiert, die Bühne abreißt – und dich allein lässt im Licht eines einzigen, grünen Lasers.